Herbert Kraus

deutscher Jurist; Verteidiger und Rechtsberater bei den Nürnberger Prozessen 1945-1947; Leitung der dt. Ausgabe der amtlichen Publikationen über den sog. Hauptkriegsverbrecherprozess; Hrsg. der "Göttinger Beiträge für Gegenwartsfragen"; Prof. an der Universität Göttingen 1928-1937 und 1946-1954; Veröffentl. u. a.: "Gerichtstag in Nürnberg", "Staatsinteressen im internationalen Leben"

* 2. Januar 1884 Rostock

† 15. März 1965 Göttingen

Wirken

Herbert Hermann Otto Kraus wurde am 2. Jan. 1884 in Rostock geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg, Berlin und Göttingen. Nach dem Assessorexamen vervollständigte er seine Ausbildung von 1912-1913 noch an der Columbia-Universität in New York und an der Harvard-Universität in Cambridge/USA, weiter von 1913 bis 1914 an der Pariser Sorbonne.

Von 1917-1919 war K. im Auswärtigen Amt in Berlin tätig. Er war dort Mitglied der Rechtsabteilung, als welches er an den Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk und später in Versailles teilnahm.

1919 habilitierte er sich als Privatdozent an der Universität Leipzig. 1920 folgte er einem Ruf als a.o. Professor an die Universität Königsberg i. Pr., an der er 1921 einen Lehrstuhl erhielt. Seit 1928 war er Ordinarius für öffentliches Recht und anglo-amerikanisches Recht an der Universität Göttingen, zugleich Direktor des Universitätsinstituts für Völkerrecht. Er las außerdem über politische Ethik. In Göttingen ...